Ein Atelier, zwei Standbeine – Pippa Parragh über Siebdruck, Selbstständigkeit und Struktur
Speaker 1
00:18 - 00:29
Hallo liebe Hörerinnen, lieber Hörer, willkommen zu der heutigen wöchentlichen Podcast-Folge. An meiner Seite sitzt wieder der Gründungsberater Deluxe, der liebe Günther Schwarzberger. Hallo lieber Camillo,
Speaker 2
00:29 - 00:34
Camillo Patzl. Wir beide sind ja immer diejenigen, die den Podcast live am Gründen machen, aber
Speaker 1
00:34 - 00:40
ab und zu haben wir was Besonderes und heute ist wieder so ein Tag. Genau, richtig. Wir haben nämlich einen besonderen Gast.
Speaker 3
00:41 - 00:41
Hi. Hi.
Speaker 1
00:44 - 00:49
Ja, an meiner Seite sitzt die Pippa Parag. Magst du dich vielleicht kurz selbst vorstellen, ein bisschen was zu dir
Speaker 4
00:49 - 00:59
sagen? Also, hi, ich bin die Pippa und ich habe vor drei Jahren das Siebdruckatelier gegründet. Das ist eine Siebdruckwerkstatt im 6. Bezirk.
Speaker 1
01:01 - 01:17
Cool. Wahnsinn. Ich durfte dich ja begleiten als Gründungsberater in deiner Gründung und ich habe versucht festzustellen, hast du 2021, 2022, wann haben wir uns kennengelernt? Wie lange ist das her?
Speaker 4
01:17 - 01:23
Ja, ich glaube eben von 21 auf 22, weil die Gründung war dann im
Speaker 4
01:25 - 01:28
Also ich glaube, das war einfach das halbe Jahr von Jänner bis Juli.
Speaker 1
01:30 - 01:32
Und du bist voll selbstständig?
Speaker 4
01:32 - 01:37
Halb. Es ist keine Anstellung, sondern es ist auch auf Werkvertragsbasis.
Speaker 4
01:37 - 01:41
ich bin auch ein bis zwei Tage auf einer Uni und unterrichte dort aussitück.
Speaker 2
01:41 - 01:46
Sehr cool. Also du tust und unterrichtest?
Speaker 2
01:46 - 01:48
Sehr schön. Sehr schöne Information.
Speaker 1
01:50 - 02:09
Lehmann. Das Spannende ist, ich war ja auch glücklicherweise Kunde. Es hat sich da sozusagen ein Geburtstagsgeschenk ergeben und da durfte ich so einen Einblick hinter die Kulissen des Siebdruckens bekommen.
Speaker 2
02:10 - 02:15
Beschreib uns das mal für die ZuhörerInnen. Was ist ein Siebdruck? Was kann man da vorstellen?
Speaker 4
02:17 - 02:40
Siebdruck ist ein ziemlich altes Handwerk. Ich mache Handsiebdruck, also bei mir ist nichts mit irgendwelchen Maschinen oder so, sondern ich mache das alles wirklich mit einem Sieb und mit eigener Kraft. Und mit Siebdruck kann man auf Textilien und auf Papier, aber auch auf Metall, auf Holz, auf alles mögliche drucken. Hauptsache es ist fluff, dann kann ich es eigentlich immer bedrucken.
Speaker 1
02:41 - 03:15
Wir hatten eine besondere Challenge auf Stoffsackl, haben wir was drucken dürfen. Aber es hat trotzdem perfekt funktioniert. Auch dank deiner Unterstützung sind tolle Ergebnisse herausgekommen. Ich finde das ja total spannend, wenn du sagst, du hast jetzt sozusagen dein Atelier. Ich nehme an, dass du dort ja auch teilweise Auftragsabwicklung betreibst, Workshops gibst. Was findet man in deinem Angebot rund um dein ATD, deiner Selbstständigkeit?
Speaker 4
03:15 - 04:06
Also eben die Druckaufträge, also Auftragsarbeiten. Da arbeite ich oft mit KünstlerInnen, DesignerInnen und Kulturinstitutionen zusammen, um eben für sie ihre individuellen Druckaufträge umzusetzen. vom Band-Shirt bis zur super High-Class-Edition auf Papier ist alles dabei. Und das andere sind die Workshops, die finden einmal im Monat statt. Das heißt, bei mir kann man das Druck noch selbst lernen. Und ich glaube auch der Grund, warum ich diese Workshops anbiete, weil in der Uni mache ich auch einmal in der Woche Workshops, aber bei mir halt einmal im Monat. ist, glaube ich, weil meine Liebe zum Siebdruck auch mit einem Siebdruck-Workshop angefangen hat und mich das damals so imponiert hat und mir so gefallen hat, dass ich, glaube ich, gar nicht aufhören mag, das eben anderen Leuten auch weiterzugeben.
Speaker 2
04:08 - 04:12
Erzähl uns mal, wie bist du zum Siebdruck gekommen? Wie ist dieser Liebe entstanden?
Speaker 4
04:12 - 04:20
Also ich hab gestern jetzt nochmal nachgeschaut. Es war eben ein Workshop vor zehn Jahren. Wow. Und das war eigentlich ganz nett,
Speaker 4
04:20 - 04:56
ich schon davor irgendwie so komisch interessiert war in SIPTO, weil ich es noch nicht ausprobiert habe. Und mir gesagt habe, ja, was ist denn das? Irgendwie klingt spannend. Dann habe ich eben diesen Workshop gemacht. Dann war ich so verliebt in die Arbeit und an den Ort und alles mögliche auf und darum. In einer Werkstatt war ich zuerst eine Praktikantin, habe immer versucht, in meiner Freizeit auszuhelfen. Dann war ich Druckassistentin und dann auch noch Hauptdruckerin. Und dann habe ich auch noch in einer anderen Zickdruckwerkstatt gearbeitet. Also ich habe dann irgendwie so verschiedene Orte gesehen, verschiedene Werkstätten und habe eben jetzt meine eigene und liebte es sehr.
Speaker 2
04:56 - 05:11
Okay. Lass uns mal an diesem Punkt zurückgehen. Du bist in einer Druckerei oder in einer Werkstatt angestellt und machst da gute Arbeit, nehme ich an. Und irgendwo kommt so der Gedanke, ich könnte meine eigene Werkstatt haben, oder? Wie war das für dich
Speaker 4
05:11 - 05:23
damals? Ich wollte immer unabhängig irgendwie auch selbst drucken können. Und da ist auch damals meine Bachelorarbeit in der Uni entstanden, wo ich ein Buch herausgebracht habe, was heißt Citro zu Hause.
Speaker 1
05:24 - 05:26
Sehr cooles Buch. Dankeschön.
Speaker 4
05:26 - 05:31
Und das ist eben dann im Verlag Hermann Schmidt erschienen. Ich glaube, wann war es? Vielleicht auch 22?
Speaker 1
05:32 - 05:37
Das ist vor dem wir uns kennengelernt haben, glaube ich, passiert. Ah ja,
Speaker 4
05:37 - 05:50
dann war es 21. Genau. Und das heißt eben auch im Rahmen von dem Buch, bzw. damals sogar meiner Bachelorarbeit, habe ich mir zu Hause meine erste kleine Workshop eingerichtet. Und da war das Ganze halt noch so, dass ich in der Dusche
Speaker 1
05:50 - 05:51
die Farbe
Speaker 4
05:51 - 06:01
runtergewaschen habe und das hat alles tiptop funktioniert. Aber war natürlich auch immer ein bisschen ein Aufwand, erstens nachher die Dusche wieder zu putzen und alle anderen Sachen wieder auf die Seite zu stellen, dass man halt doch auch gemütlich wohnen kann.
Speaker 1
06:01 - 06:05
Also man muss nicht immer in einer Garage gründen, es geht auch in einem eigenen Badezimmer.
Speaker 4
06:05 - 06:09
Genau, geht alles. Sogar mit einem kleinen Hochdruckreiniger von dem
Speaker 1
06:09 - 06:10
4C-Fahrer,
Speaker 4
06:10 - 06:27
da geht alles. Und ja, da war mir der Platz in der Woche relativ schnell irgendwie zu klein und dann war es mir halt irgendwie ein Riesenwunsch, schon lange irgendwie so in mir, dass ich das einfach auch selbstständig allein, also nicht allein, aber dass ich das wirklich halt arbeiten mag.
Speaker 1
06:29 - 06:59
Da habe ich ein bisschen den Faden verloren, weil ich so zugehört habe. Du hast dein eigenes Seed-Book-Erlebnis ausgenutzt. Sehr super. Ich habe dich so kennengelernt, dass du immer wieder sozusagen, ich glaube es war damals der SWUG, auf jeden Fall, du hast immer irgendwie nebenbei auch noch Unterricht gegeben oder andere Workshops eben, so wie jetzt auf der Uni zum Beispiel, oder?
Speaker 4
07:00 - 07:04
Genau, also diese Workshops habe ich in der anderen Werkstatt auch früher gehalten.
Speaker 1
07:04 - 07:10
Wenn uns da jetzt jemand zuhört, wie gelingt dir das, diese zwei Standbeine sozusagen unter einen Hut zu kriegen?
Speaker 4
07:11 - 07:20
Was ich eigentlich sehr liebe an diesen zwei Standbörnen ist, dass das eine Standbörn und das von der Uni mir also ein bis zwei Tage in der Woche eine Struktur gibt.
Speaker 4
07:20 - 07:47
heißt, ich muss dort sein und ich habe meinen Tagesablauf, ich weiß ganz genau, was ich machen werde. Und dadurch schätze ich irgendwie die anderen drei Tage noch viel mehr, weil da kann ich mir das dann wieder frei einteilen. Aber ich habe auch gemerkt, in der Zeit, wo keine Uni ist, tue ich mir dann fast ein bisschen schwer, diese fünf Tage in der freien Einteilung wirklich auch alles dann so zu machen, was ich mir vorgestellt habe. Das heißt, ich habe das Gefühl, ich bin eigentlich viel produktiver.
Speaker 2
07:47 - 08:17
Ich glaube, das ist auch etwas, was man bei vielen Selbstständigen erlebt und gerade in der Staatsphase, dass man sich zwar vorstellt, es ist total toll, diese Freiheit zu haben und ich muss mich nach niemandem richten, aber das bedeutet auch, dass man sich diese Strukturen selber schaffen muss und das ist oft gar nicht so einfach. Das klingt einfacher, als es dann tatsächlich ist. Und ich verstehe das vollkommen, zu sagen, na gut, zwei Tage in der Woche habe ich aber diese Struktur und habe ich ein bisschen Ordnung im Leben und dann habe ich drei Tage, wo es ein bisschen chaotischer sein darf und das ist völlig in Ordnung.
Speaker 2
08:17 - 08:22
Das ist ein sehr spannendes Gleichgewicht, das vielleicht dadurch entsteht.
Speaker 3
08:22 - 08:24
Ja, auf jeden Fall. Also finde ich perfekt.
Speaker 1
08:27 - 08:45
Ich glaube, dass am Anfang sich manche Personen fragen könnten, gelingt es überhaupt, diese zwei unterschiedlichen Projekte zu verfolgen? Wie ist das dir gelungen, wenn du dich so zurückerinnerst? Hat sich das ergeben? Hast du irgendwie für dich erkannt, das ist jetzt ein Must-Have oder ein Last-Have? Es
Speaker 4
08:45 - 09:06
war eigentlich ein Zufall. Auf der Uni, wo ich jetzt unterrichte, habe ich auch studiert. Und ich habe mir gedacht, das ist auch eigentlich ein feiner Job, die Siebdruckwerkstatt zu betreuen. Und dann durch Glück oder wie auch immer das alles zusammengefallen ist, genau als ich gegründet habe, habe ich dann auch die Anfrage bekommen, ob ich diese Stelle übernehmen
Speaker 4
09:07 - 09:11
Und dann habe ich mir gedacht, na ja gut. Ja, ich probier's mal. Ich weiß
Speaker 3
09:11 - 09:11
nicht, ich
Speaker 4
09:11 - 09:51
hab eigentlich bis jetzt, also ich hab viele Wörter schon gegeben, aber ich hab jetzt noch nicht so eine Lehrsprache gehabt. Hab ich gesagt, ja, mach ich, probier ich aus, warum nicht. Und hab mir zuerst eigentlich noch gedacht, ach, ich wollte ja genau diese Freiheit jetzt fünf Tage die Woche. Aber bin wie gesagt sehr glücklich über die drei freien Tage und die zwei eingeteilten. Und eben auch natürlich durch diese fixen Tage kommt halt auch eine Art von fixes Einkommen hinein. Und eben dadurch, dass ich eine Werkstatt habe und eben eigene Wohnungen und man muss ja alles mögliche bezahlen, ist es vor allem auch jetzt am Anfang, weil ich finde ich bin auch noch am Anfang im dritten Jahr, finde ich das auch sehr entspannend für mich, dass ich eben diese zwei Standbeine habe.
Speaker 4
09:51 - 10:12
Und ich kann mich dadurch auch, also ich bin nicht auf jeden Auftrag, den ich bekomme, angewiesen. Das heißt manchmal Also einfach, um dadurch auch irgendwie eine gewisse Qualität oder auch die Richtungen, mit die ich dann wirklich arbeiten mag, dass ich dort mich voll reinhauen kann. Und das gibt mir eben die Möglichkeit.
Speaker 2
10:12 - 10:43
Ich möchte das auch nochmal unterstreichen. Also das ist so ein Trade-off, ein Ausgleich, den wir schaffen mit zwei Standbeinen. Natürlich nimmt es Zeit von der reinen Selbstständigkeit weg, das ist klar. Aber dafür bekommen wir auch so Dur. Und auch das Einkommen, so wie du gesagt hast, das kann schon manchmal beruhigen. und kann sich sehr, sehr gut auswirken auf den anderen Bereich. Also wir haben ja diese Metapher von Standbein und Schwungbein, also das mal gerne verwenden. Und wenn man ein fixes Standbein hat, das Struktur gibt, das Einkommen gibt, dann hat man in dem anderen Bereich, wo das Schwungbein ist, das wirklich sich frei bewegen darf.
Speaker 2
10:43 - 10:56
Auch so wie du gesagt hast, die Freiheit, mal zu sagen, okay, na, das mag ich nicht machen oder muss ich nicht machen. Man muss sich nicht sozusagen um jeden Auftrag unbedingt kümmern. Und das kann natürlich in diesen anderen drei Tagen schon sehr viel Freiheit und auch Freude bringen.
Speaker 3
10:57 - 10:58
Ja, auf jeden
Speaker 1
10:58 - 11:10
Fall. Wenn man da so in diesen mehreren Rollen lebt, kann es sein, dass da manchmal diese Grenzen ein Stück weit verschwimmen zwischen Beruf, Privat und diese Dinge? Wie nimmst du das wahr?
Speaker 4
11:10 - 11:52
Also berufen, privat eigentlich nicht. Ich glaube, da bin ich immer die gleiche Person. Aber manchmal der Switch von Uni-Workshop zu Workshop bei mir im Atelier. Weil halt eben in der Uni, also sind das Studierende, die das machen müssen. Ich meine, sie lieben es immer. Ich habe das Gefühl, das ist immer ein Riesenspaß. Aber den muss ich halt nachher auch benoten. Und dann manchmal, wenn ich viele Workshops habe, dann eben dann Leute bei mir im RTG sind. Ich meine, dadurch, dass es ein geografisch anderer Ort ist, geht es eh schnell. Nur ist es halt doch ein bisschen ein anderer Workshop als in der Uni und dass ich dann damals, also dass ich da nur versuche halt, also mich manchmal erinnern muss, ja genau, weil das sind ja Leute, die kommen extra zu mir, um diesen Workshop zu besuchen.
Speaker 2
11:52 - 11:52
Das ist
Speaker 4
11:52 - 11:54
halt ein anderer Rahmen.
Speaker 2
11:54 - 12:16
Du machst zwar das Gleiche, aber du hast zwei verschiedene Zielgruppen eigentlich. Und das kenne ich aus meiner eigenen Lehre. Das macht einen Unterschied. Es ist nicht egal, wen man unterrichtet, selbst wenn es eigentlich das gleiche Thema ist, selbst wenn es der gleiche Ablauf ist. Die Motivation, warum jemand herkommt und vor allem, kann ich nur bestätigen, die Frage, muss ich denen Noten geben oder nicht, verändert
Speaker 1
12:16 - 12:22
alles. Was nehmen sich die Leute mit, wenn sie deine Workshops besuchen?
Speaker 4
12:23 - 12:24
Zum Bedrucken? Oder
Speaker 1
12:25 - 12:25
mit dem Telefon mit
Speaker 4
12:25 - 12:26
nach Hause?
Speaker 1
12:26 - 12:42
Genau, nicht nur das physische Produkt, sondern auch vom Gefühl her. Was nimmst du da wahr? Oder auch umgekehrt, ist vielleicht spannend formuliert, was nimmst du dir als Unternehmerin mit von diesen Begegnungen?
Speaker 4
12:43 - 13:25
Ich glaube, was die Leute mitnehmen, ist, dass sie endlich mal die Zeit hatten, abseits von einem Bildschirm und allem Möglichen mal wieder Sachen in die Hand zu nehmen und mit Farbe und Farbe mischen. Ich habe das Gefühl, ich sehe immer noch dieses Glitzen in ihren Augen, wenn sie sich jedes Mal freuen, dass eben das, was sie sich vorher überlegt haben, dann eben auf einem T-Shirt oder Papier oder worauf auch immer ist. Also eben, die sind so stolz, habe ich das Gefühl. Die gehen stolz nach Hause und das freut mich dann immer. Und was ich mitnehme, ich finde es voll spannend, was für Leute, also auch wie die zu mir kommen, das ist manchmal zu fragen, aber ich versuche es öfter zu machen, eben aus welchen Gründen die Leute jetzt eigentlich zum Drucken wollen.
Speaker 1
13:27 - 13:28
sind die Gründe?
Speaker 4
13:29 - 14:08
Und das ist halt irgendwie so lieb, weil die sind teilweise, die sind zwischen 17 und 50, sagen wir es mal. Und das sind immer voll die gemischten Gruppen und eben das sind halt Es ist so ein unterschiedlicher Zugang, warum sie das machen, aber alle sind eben nachher stolz und es ist noch viel lieber dann zu sehen, was für eine Gruppendynamik dann innerhalb von diesen paar Stunden entsteht von Leuten, die sich davor noch nie gesehen haben, eben teilweise komplett unterschiedlich alt sind, aber dann am Ende eigentlich immer gemeinsam an diesen Projekten für jeden Mitarbeitenden mithelfen.
Speaker 1
14:09 - 14:13
Also es ergibt sich da so gruppendynamische Effekte. Spannend. Es ist total
Speaker 4
14:13 - 14:17
lieb. Es ist urlieb.
Speaker 2
14:17 - 14:34
Wenn wir jetzt so einen kurzen Rückblick machen über deine ersten zwei Jahre oder jetzt bis zum dritten Jahr. Wir haben jetzt unsere Hörerinnen und Hörer sich mal vorstellen, okay, vielleicht mache ich mich auch mal selbstständig. Wie ist denn das so, sich selbstständig zu machen und mal durch die ersten zwei Jahre, drei Jahre da zu segeln? Wie war es für dich?
Speaker 4
14:35 - 15:17
Also ich habe das Gefühl, ich kann mich fast gar nicht nur so richtig an diesen Gründungsteil erinnern, weil da war ja ganz viel mit irgendwelchen Ämtern und Zetteln und Sachen zum Ausfüllen. Und dadurch, dass ich Gott sei Dank gut beraten war auf dem Weg, fand ich das dann gar nicht so schlimm, weil ich genau wusste, wann ich wem wo was in die Hand drücken muss, damit das funktioniert. Und dann hatte ich Gott sei Dank Glück am Anfang, dass ich relativ schnell große und auch tolle Aufträge hatte. Und ich glaube, es liegt aber auch daran, dass ich von Anfang an voll viel auf Instagram zum Beispiel gepostet habe und den ganzen Aufbau von der Werkstatt hergezeigt habe.
Speaker 4
15:17 - 15:23
Und dadurch glaube ich, die Leute einfach von Anfang an mitgenommen habe in meine Selbstständigkeit. Du
Speaker 2
15:23 - 15:26
hast es sozusagen auf der Reise in deine Selbstständigkeit mitgenommen. Genau. Sehr, sehr
Speaker 4
15:26 - 16:05
cool. Und ich finde es eigentlich auch voll schön, dass ich das so gut dokumentiert habe, weil jetzt könnte ich das selber wieder ganz runterscrollen und mir das nochmal anschauen, wie das war. Und dann kommt da das neue Regal und dann ist der Drucktisch angekommen und das fand ich total schön. Und ich fand es eigentlich eine total schöne Zeit, wo sich es immer mehr aufgebaut hat. Und ich habe das Gefühl, jetzt eben vor allem arbeite ich damit. Also jetzt wird da und dort natürlich an kleine Sachen noch gekauft oder halt noch mehr Pflanzen reingestellt. Aber im Großen und Ganzen steht das, es funktioniert und ich kann mich jetzt eben auf die Aufträge und diese Sachen halt mehr konzentrieren als vorher.
Speaker 2
16:05 - 16:18
Das ist jetzt das Wunderschöne in deinem Business, dass man diesen Aufbau tatsächlich sehen kann. Also wir Unternehmensberater und angreifen kann, also auch dokumentieren kann. Wir Unternehmensberater zum Beispiel, wenn sich bei uns was tut, tut sich das am Laptop.
Speaker 1
16:18 - 16:19
Da kann man kein Foto vom
Speaker 2
16:19 - 16:40
Laptop machen, aber das ist relativ unspektakulär. Aber wenn man so etwas hat wie du, wo wirklich sozusagen physische Dinge passieren, wo Haptik eine Rolle spielt, wo Ästhetik eine Rolle spielt, das dann tatsächlich in Szene zu setzen, finde ich ganz wunderbar. Ja, sehr, sehr, sehr schön. Vielleicht auch inspirieren für den einen oder anderen Gründer, der uns zuhört, zu sagen, ja, dokumentiert das, zeigt es
Speaker 1
16:40 - 16:41
euch, zeigt
Speaker 2
16:41 - 16:51
Karibik daher, zeigt das, was da entsteht, weil es erstens schön ist, jemanden zu beobachten bei solchen Abenteuern und weil es natürlich auch der Welt sagt, da entsteht was. Ja,
Speaker 1
16:51 - 17:27
jeden Fall. Für unsere Hörer, die da jetzt zuhören und Hörerinnen, Ich möchte sozusagen nochmal auf diesen spannenden Aspekt mit deinen zwei Standbeinen hinschauen. Was könnte man sozusagen, wenn man am Anfang der Gründung steht und sich eben hier Spielräume offen halten möchte für verschiedene Tätigkeiten, was kannst du da aus deiner Erfahrung mitgeben? Wie meinst du? Also ist dir das leicht gefallen? Ist dir das passiert? War da auch ein Stück weit Planung dabei? Kann man das irgendwie forcieren?
Speaker 4
17:28 - 17:29
Mit den zwei Standbeinen.
Speaker 1
17:29 - 17:35
Mit den zwei Standbeinen, ja. Willst du das jemandem empfehlen oder in der Rückschau vielleicht sogar sagen, na?
Speaker 4
17:35 - 18:11
Ich glaube, ich würde es eigentlich schon empfehlen, vor allem für den Anfang, weil eben sonst ein viel zu großer finanzieller Druck auf das eh schon große Projektselbstständigkeit, glaube ich, liegt. Und solange es etwas ist, also ich glaube, entweder soll es sehr ähnlich sein von dem, was man tut, oder ganz, ganz, ganz was anderes. Also eben dadurch, dass ich ja relativ fast das gleiche an der Uni mache wie bei mir, kann ich zum Beispiel Workshop-Abläufe in beiden Fällen perfektionieren. Aber sonst zum Beispiel würde ich wahrscheinlich eher in einem Kaffeehaus arbeiten oder so. Also irgendwas, was gar nichts damit zu tun
Speaker 3
18:11 - 18:13
hat. Jetzt nicht einmal
Speaker 4
18:13 - 18:25
in der Grafik. Kontrast. Genau. Ich glaube, weil dann kann man wirklich sagen, okay, geh, dann schalte ich da komplett ab von dem anderen, was ich tue. Oder habe eben, wenn ich bei dem einen für den Computer sitze, dass ich beim anderen vielleicht wieder Sachen in die Hand nehme oder
Speaker 4
18:25 - 18:27
Ich glaube, das wäre eine gute Kombi.
Speaker 2
18:27 - 18:59
Ja, ich möchte das auch unterstreichen, was du gesagt hast. Ich glaube, das sind auch zwei erfolgsversprechende Strategien. Entweder zu sagen, ich habe zwischen meinem Stand bei den Synergien, wo ich das eine und das andere gut beeinflusst habe, weil es einfach sehr nah ist thematisch. Oder, so wie du gesagt hast, etwas ganz anderes zu machen, wo die Abgrenzung auch sehr klar ist. Wo ich sage, okay, da bin ich in dem einen Standbein und dabei in dem anderen Standbein. Wenn beide Standbeine anspruchsvoll sind und wenn beide Standbeine viel Emotion und Inspiration und Energie brauchen, dann wird das sehr anstrengend.
Speaker 2
19:00 - 19:15
So ist meine Erfahrung. Zwei Standbeine, wo man gar nicht einen Schwung hat, sondern zwei Standbeine, die fest am Boden sitzen müssen, das kann auf Dauer sehr anstrengend werden. Aber bei dir klingt das nach einer sehr guten Idee.
Speaker 3
19:15 - 19:15
Ich finde es
Speaker 2
19:16 - 19:27
super. Wenn wir jetzt ins Heute blicken bei dir, im Jahr 2025, was sind für dich im dritten Jahr so die Challenges oder was sind die Entwicklungsschritte, die du dir noch vorgenommen hast?
Speaker 4
19:27 - 19:36
Also einerseits ist es sicher ein Unterschied im dritten Jahr als beim ersten, weil man diesen Schwung vom Anfang nicht mehr hat, dass etwas halt neu
Speaker 4
19:36 - 19:51
und eben die Leute, wenn etwas, also ich schaue ja auch gerne anderen Leuten dazu, wie sie einen Raum aufbauen, aber natürlich, wenn dort gearbeitet wird, dann könnte es auf Dauer, habe ich das Gefühl, ein bisschen langweiliger werden würde. Es ist halt nicht mehr so neu.
Speaker 2
19:51 - 19:53
Für dein Publikum oder für dich?
Speaker 4
19:54 - 20:21
Ich habe das Gefühl, wie mein Publikum, ich weiß nicht, ob es stimmt, aber vielleicht bin ich auch selber schon teilweise halt, weil ich halt das jetzt schon so und so oft aus dieser Perspektive zum Beispiel mitgefilmt habe, bin ich dann gar nicht sicher, ob das jetzt eigentlich noch spannend ist. Aber das ist halt das Ding, ich, also, wenn ich da mitdokumentiere von allem, was ich tue, dann, ja, also ich weiß ja nicht, wie es draußen ankommt, vielleicht müsste ich mal mehr fragen. Aber was war der andere Punkt? Habe ich es vergessen?
Speaker 1
20:21 - 20:24
Was deine Challenges sind. Genau, die Challenges im
Speaker 4
20:24 - 20:59
dritten Jahr. Eben unter dem Schwung vom Anfang und dass ich mir selber mich wieder erinnern musste, dass ich jetzt selbst entscheiden kann, was ich machen mag. Das finde ich war ein wichtiger Punkt, den ich jetzt halt mehr lerne, dass ich halt eben, ich muss nicht alles machen und ich weiß, wo ich irgendwie hin mag und ich will das halt mehr jetzt irgendwie in die Richtung arbeiten. Und was zum Beispiel auch ganz neu ist, das mache ich seit dem Jahr, ist, dass ich limitierte Kunsteditionen mit KünstlerInnen rausbringe. Also mag, eine habe ich schon. Und es sollen dann mehrere im Jahr erscheinen.
Speaker 4
21:00 - 21:30
Und das ist zum Beispiel etwas, was mich schon immer interessiert hat, als wirklich mit den KünstlerInnen zusammenzuschauen, was mit Siebdruck alles für Möglichkeiten sind. Und eben da geht es nicht darum, dass alles auf Papier ist, sondern dass das freier ist, also im Format und von dem Druckträger und allem Drum und Dran. Einfach um auch ein bisschen so die Grenzen beim Siebdruck ein bisschen auszudrehen. Und ich finde es total schön, weil die, die ich bis jetzt gefragt habe, sind alle voll interessiert und voll dabei. Und ich glaube, da werden jetzt noch zwei schöne Editionen entstehen.
Speaker 2
21:33 - 21:48
Das heißt, einerseits etabliert sich einiges, weil im dritten Jahr nicht mehr alles neu ist, aber gleichzeitig klingt es für mich so, als würdest du es aber für dich selber spannend machen. Also du challengest schon einiges in dem, was du tust und was du anbietest und wie du arbeiten möchtest, damit es für dich auch weiterhin spannend bleibt.
Speaker 4
21:48 - 21:56
Ja, also ich glaube, das ist ein richtig wichtiger Punkt für mich. Mir soll ja nicht langweilig werden, weil ich das machen will.
Speaker 1
22:00 - 22:08
Für unsere Hörer und Hörerinnen, was ist so eine Sache, die du ihnen auf den Weg geben möchtest? Eine einzige. Dann ist Better
Speaker 4
22:10 - 22:50
Than Perfect. Vor allem in Bezug auf Sachen herzeigen. Ich finde, wenn man sich das zuverkauft und irgendwie sagt, soll ich das der Welt zeigen, dass ich das mache oder nicht? Einfach herzeigen. Weil so genau, wie man sich selber ein Foto anschaut, Niemand. Also da jetzt zu viel Zeit rein zu investieren, glaube ich, ist es eben besser. Lieber einfach mehr herzeigen und dann wird man eh auch merken, was die Leute interessiert oder was einen selber irgendwie dadurch motiviert zu machen. Aber es ist nicht zu sehr. Weiß nicht, zu sehr versuchen, alles immer super, super, super, super, super perfekt.
Speaker 4
22:50 - 22:50
Einfach
Speaker 2
22:50 - 22:54
mach. Genau, weniger nachdenken manchmal.
Speaker 4
22:54 - 23:02
Ja, natürlich nicht bei allem, aber ich finde vor allem, dass man sich selber vermarkten sollte. Einfach machen.
Speaker 1
23:02 - 23:10
Cool. Wenn man mehr über dich als Person erfahren möchte, über deine Tätigkeiten, wo kann man die finden? Wie kann man dich erreichen?
Speaker 4
23:11 - 23:27
Also entweder die Website www.zipdruckatelier.at oder eben auf Instagram, wo ich eigentlich immer noch regelmäßig poste. Auf LinkedIn versuche ich jetzt auch mehr dorthin zu zeigen. Also ich glaube, auf den gängigen Social-Media-Kanälen findet ihr mich.
Speaker 1
23:28 - 23:46
Sehr lernend. Sehr lernend. Wir werden es auf jeden Fall in den Show Notes auch platzieren. Ja, lieber Günther, ich glaube, leider war es das schon wieder, aber wir sind sehr dankbar, dass du heute unser Gast warst und uns Einblicke hier geben hast können. Ja, vielen Dank, liebe
Speaker 2
23:46 - 24:14
Pippa. Wenn du, liebe Hörerinnen und Hörer, Interesse hast, auch SIP zu drucken, die Pipa ist glaube ich die richtige für euch, das mal zu tun. Und wenn ihr Lust habt, mit uns zu sprechen, mit Camillo und mir, weil ihr vielleicht auch ein SIP-Druck-Business machen wollt oder sonst irgendwas, was ihr euch schon lange vorstellt, wo ihr meint, ja, das ist das Richtige für die Selbstständigkeit, dann sprecht mit uns. Wir sind erreichbar und ansprechbar. Ansonsten würde ich sagen, Camillo, machen wir nächste Woche weiter mit einer neuen Folge.
Speaker 1
24:15 - 24:19
Ja, darauf freue ich mich schon und bis dorthin, bleibt's bleibend.
