Verständliche Kommunikation als Schlüssel – Markus Feigl über Zielgruppenorientierung, Dialog statt Monolog und die Macht der Wiederholung
Interview Markus FEIGL.m4a
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Speaker 1
00:18 - 00:43
Hallo liebe Hörerinnen, liebe Hörer, herzlich willkommen zu unserem Podcast Leib und Gründen. Bei mir an der Seite wieder wie jede Woche treuer Podcast-Host Camillo Patzl. Danke, hallo auch von meiner Seite, zu meiner rechten Seite sitzt Günther Schwarzberger. Ja, wir heißen uns und euch herzlich willkommen zu dieser Folge, die wieder eine besondere ist.
Speaker 1
00:43 - 01:11
Wir haben einen Interviewgast eingeladen und das ist der Markus Feigl. Und Markus, bevor du ein paar Worte zu dir sagen kannst, sage ich ganz kurz, worüber wir heute reden wollen. Wir wollen das Thema Kommunikation in der Selbstständigkeit ein bisschen behandeln. Und Camillo, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich glaube, dass eine der größten Herausforderungen, also wenn man sozusagen mal sein Produkt kennt und wenn man sozusagen seine Produziergruppe hat, dann fängt es gerade erst an, weil dann sehr viel von dem, was wir tun, im engeren oder
Speaker 1
01:11 - 01:26
im weiteren Sinne mit Kommunikation zu tun hat. Genau, ja. Also sozusagen das, was man im Kopf hat, vielleicht auch verbalisieren kann, nach außen bringt, Und darum finde ich das eine spannende Folge. Ich bin schon ganz begeistert.
Speaker 1
01:26 - 01:39
Genau, wir freuen uns auf dich, lieber Markus. Herzlich willkommen nochmal. Bevor wir loslegen und ein bisschen inhaltlich reden, kannst du kurz erzählen, was gibt es über dich zu wissen? Was ist dein Zugang zur Kommunikation?
Speaker 1
01:39 - 02:02
Und du bist auch selbstständig. Wie hat sich dein Weg in deine Selbstständigkeit ergeben? Also bei mir war es so, dass ich im Journalismus begonnen habe zu arbeiten und da geht es eben sehr stark darum, Dinge zu übersetzen für die Leserinnen, für den Leser. Das heißt, man schreibt über relativ komplexe Dinge, aber das soll halt die Oma zu Hause auch verstehen.
Speaker 1
02:02 - 02:15
Und so bin ich da eigentlich reingerutscht in dieses Kommunikationsthema. Wie bringe ich komplexe Sachverhalte effizient und verständlich an die Leute. Und das ist auch das, was ich jetzt mache. Und zwar in verschiedenen Bereichen.
Speaker 1
02:16 - 02:28
Also einerseits darüber kennen wir beide uns ja. Richtig. Unterrichte oder lehre ich, wie man schon so schön sagt bei uns, derzeit an sechs Universitäten. Ich habe sieben Lehrveranstaltungen, also in Österreich und Deutschland.
Speaker 1
02:28 - 03:06
Da geht es um Journalismus und PR. Abseits der Uni gebe ich auch Seminare für Firmen und so weiter in dem Bereich, zum Beispiel für PR-Abteilungen und bin auch PR-Berater. Also es geht immer darum, Strategie, wie schreibe ich was, wie erzähle ich eine Geschichte und ein relativ neues Standbein ist das systemische Coaching, das ich mache. Das heißt auch da wieder in Wirklichkeit Kommunikation, weil von Gewerbeschein her ist es ja Unternehmensberatung, wie bei euch, aber ich mache jetzt weniger was in Richtung Wirtschaft, sondern mir geht es darum, wenn es im Team nicht passt oder wenn jemand orientierungslos ist, nicht weiß, wo er hin will,
Speaker 1
03:06 - 03:20
dann versuche ich halt dieses Problem mit ihm anzugehen und eben zu lösen. Aber der große gemeinsame Nenner ist immer die Kommunikation. Gehen wir vielleicht einen Schritt noch zurück, weil es mich interessiert. Wann hast du gemerkt, dass die Kommunikation jetzt so eine Faszination auswirkt?
Speaker 1
03:20 - 03:31
Du hast ja auch sagen können, du interessierst dich immer für Autos oder Eisenbahnen fahren. Du kommst aus St. Pölten, da sind die Eisenbahner daheim. Warum ist es gerade die Kommunikation gewesen?
Speaker 1
03:31 - 03:38
Was war dann deine Schlüsselerlebnis? Warum gerade St. Pölten, kann man auch fragen. Ja, das ist auch ein bisschen recht, aber das sehen wir von anderen Protagonisten bestimmt nicht.
Speaker 1
03:40 - 04:09
Also begonnen hat es eigentlich so, dass ich einen total faden Bürojob gehabt habe, im St. Pöltener Rathaus, als ich 18 war. Ich habe da begonnen, so einen Verwaltungsjob, ganz langweilig, habe damals noch keine Matura gehabt und mir war da zu fad, mir ist der deutsche Unterricht abgegangen, also nicht das Grammatikzeug und so, aber Aufsätze schreiben und ich war damals sehr an der Kulturszene aktiv, war selbst Musiker und so weiter und war sowieso jeden jeden Freitag, Samstag auf Konzerten.
Speaker 1
04:09 - 04:29
Da konnte ich eigentlich drüber schreiben, was da passiert. Und bin dann in St. Pölten zu einem lokalen Jugendkulturmagazin gegangen, habe dort eben Artikel geschrieben und bin dann auch kurz einmal Chefredakteur dort gewesen. Aber natürlich alles unbezahlt, sondern man hat gratis auf Konzerte gehen können, man hat damals gratis CDs bekommen oder Bücher.
Speaker 1
04:29 - 04:46
Und irgendwann habe ich gesagt, okay, jetzt muss ich das beruflich machen. Und bin dann eben in den Lokaljournalismus gegangen und dann später zu Bild der Wissenschaft in Deutschland. Also ich habe mich da immer weiterentwickelt. Aber Journalismus ist halt so ein bisschen ein brotloser Beruf, wer der Gottes.
Speaker 1
04:46 - 05:07
Also man kriegt kaum eine Anstellung, man ist eigentlich immer freier Mitarbeiter. Außer man hat einmal Glück und kommt wo rein oder kennt jemanden. Und habe darum auch immer wieder in die PR, nein nicht nur reingeschnuppert, auch in der PR gearbeitet. Einfach weil irgendwo muss das Geld herkommen und man will halt nicht, auch als Journalist, nicht mit Ende 30 noch in einer WG wohnen.
Speaker 1
05:07 - 05:20
Ja, verstehe. Du hast gesagt, so in einem Nebensatz, Kommunikation ist viel Übersetzungsarbeit. Also vielleicht ist das so das Thema über viele Kommunikationsherausforderungen. Und lass uns da vielleicht einsteigen.
Speaker 1
05:20 - 05:41
Wo siehst du denn so jetzt in vielleicht in deiner Selbstständigkeit oder in der Selbstständigkeit generell in großen oder in kleinen Unternehmen? Was sind die Übersetzungsherausforderungen oder vielleicht Übersetzungsfehler? Was fällt dir da auf? Also ich glaube, das große Problem ist, dass gerade wenn man etwas Kompliziertes macht, den Kunden einmal vermitteln muss, was man da eigentlich für sie tut.
Speaker 1
05:41 - 06:12
Ich habe einen Kunden einmal gehabt, also auf der PR-Richtung jetzt, bei der PR-Beratung, den habe ich ja gefragt, das frage ich eigentlich immer, was machst du? Was ist so deine Botschaft, dein Claim, dein Satz? Und der hat gesagt, ich habe es mit. Wir bieten eine modulare End-to-End-Lösung zur Prozessor-Automatisierung im Bereich Supply-Chain-Management, die über APIs sämtliche IP-Schnittstellen in Echtzeit synchronisiert.
Speaker 1
06:12 - 06:30
Da bin ich beim dritten Wort ausgestiegen. Und dann habe ich gefragt, weil ich bin auch ausgestiegen, so circa 10 Mal, was heißt das? Erklär es mir so, als wäre ich 10 Jahre alt. Und das ist ein großer Teil meiner Arbeit, dass ich frage wie ein dummes Kind sozusagen.
Speaker 1
06:30 - 06:57
Und herausgekommen ist dann, also das haben wir miteinander gemacht, unsere Software spart Unternehmen Zeit und Geld, weil sie Routineaufgaben wie Bestellungen oder Rechnungen automatisch erledigt. Das heißt für sie, also für sie als Kunden, weniger Fehler, mehr Tempo und ihre Mitarbeiter können sich endlich um die wichtigen Dinge kümmern. Man hätte jetzt auch sagen können, mit unserer Software arbeiten sie effizienter oder sowas. Wäre auch so ein Schlagwort.
Speaker 1
06:57 - 07:19
Aber besser ist es hier Beispiele zu bringen, weil wenn ich einfach nur sage, da sind sie effizienter, das muss der Kunde glauben oder die Kundin. Aber wenn ich sage, hey ihr seid da schneller, ihr habt weniger Fehler und so weiter, dann ist das viel bildhafter, das glauben sie mir viel mehr. Das ist genauso wie beim Thema Nachhaltigkeit. Jede Firma behauptet, sie sind nachhaltig, sie arbeiten nachhaltig.
Speaker 1
07:19 - 07:50
Ich habe auch mal wo gearbeitet, das war eine Anstellung, große Unternehmensberatung, und die haben auf der Webseite auch geschrieben, Nachhaltigkeit ist ihnen sehr wichtig und sie haben ein Zertifikat zum Thema Nachhaltigkeit. Und dann habe ich dort begonnen und dann habe ich gesagt, wo soll ich Papier wegwerfen und wo Plastik und dann haben sie auf einen Kübel gezeigt. Das heißt, behaupten kann ich schnell einmal was, aber wenn ich sage, ich trenne den Müll, ich habe eine Solaranlage am Dach und solche Dinge und der Kunde dann sagt durch die Kommunikation, oh, die sind aber nachhaltig. Dann habe ich gewonnen.
Speaker 1
07:50 - 08:02
Und das muss man halt einmal schaffen. Das kann nicht jeder. Das heißt, die Übersetzung ist eigentlich in zwei Stufen. Einerseits muss ich es aus meinem Kopf einmal heraus übersetzen, damit ich die Chance habe, dass es überhaupt irgendwer versteht.
Speaker 1
08:02 - 08:15
Und dann muss ich es, also dann muss ich es selber verstehen einmal. Und dann muss ich im zweiten Schritt dann schaffen, wie schaffe ich es, dass mein Kunde auch versteht. Und indem ich vielleicht sogar Worte verwende, die mir selber jetzt im ersten Schritt nicht eingefallen wären. Absolut, ja.
Speaker 1
08:15 - 08:38
Man sagt bei uns, der Bub muss den Fisch schmecken, nicht den Angler. Das heißt, ich muss mich immer auf meine Zielgruppe einstellen. Ich muss, das kennt ihr auch, eine Person entwickeln, also wissen, wer mein Kunde ist und meine Kundin und dann muss ich mich nach denen ausrichten. Ich kann jetzt nicht sagen, pass auf, ich mag TikTok, weil taugt mir einfach, ist meine Generation, wie auch immer.
Speaker 1
08:38 - 08:53
Aber ich habe Kunden über 50, das passt dann nicht, logischerweise. Das heißt, ich muss mich immer an meine Kunden richten. Und das schaffe ich dadurch, dass ich eben die Kanäle bespiele, wo die sind. Also ältere Leute sind eher bei den klassischen Medien, junge Leute holst du da halt so gut wie gar nicht mehr ab.
Speaker 1
08:54 - 09:16
Und dass ich eben den Content ausspiele, den ich will. Also ich jetzt als 40-jähriger Mann interessiere mich grundsätzlich für andere Dinge als viele Kundinnen und Kunden, die vielleicht jetzt gerade studieren und in den Journalismus wollen. Und wenn ich die ansprechen will, dann muss ich schauen, was braucht jetzt ein 20-Jähriger? Was interessiert die gerade?
Speaker 1
09:17 - 09:37
Würdest du quasi jetzt mit deiner Kommunikationserfahrung sagen, mehr in Bildern zu sprechen erreicht mein Gegenüber oder, so hat es jetzt eher zwischen den Zeilen herausgeklungen, mehr die Sprache meines Gegenübers zu sprechen? Also wo, glaubst du, hat es mehr Gewinn bekommen? Es ist eine Mischung. Man muss immer beides machen.
Speaker 1
09:38 - 10:03
Also eine bildhafte Sprache ist immer extrem wichtig, weil man dann erst ein Verständnis schaffen kann. Sagen wir, ich habe ein neues Unternehmen, also ich gründe ein Unternehmen und mein Produkt ist, dass ich Filter für Industrieanlagen baue. Da habe ich etwas total Neues erfunden. Und diese Filter sorgen dafür, dass die Flüsse in Österreich sauber werden können.
Speaker 1
10:03 - 10:37
Dann wäre das natürlich mein Werbeclaim, klar. Aber den Kunden interessiert es nicht, dass du Filterbaust im ersten Moment. Die interessiert nicht, warum du Geld verdienen willst und warum du was verkaufen willst, sondern die will wissen, was bringt das mir. Das heißt, besser wäre mal zu kommunizieren, nicht diesen Filter, sondern mein Produkt schafft es, dass die österreichischen Flüsse sauberer werden, dass die Fischpopulation steigt Und dann sagt der Kunde, oh, ok, verstehe, also das Wasser wird sauberer, da sind mehr Fische drinnen, wenn mehr Fische drinnen sind, heißt das,
Speaker 1
10:37 - 10:57
ich kann da bedenken, ich muss drinnen schwimmen, ich gehe meine Kinder immer schwimmen in den Fluss und mein Haus speist von Grundwasser von diesem Fluss. Also das heißt, der Kunde sieht eher diesen Fisch, also das Bildhafte, und kann dann den Rückschluss ziehen, ok, das ist für mich aber dann auch gut. Was bringt es für einen selber dann? Was bringt es mir selber, genau.
Speaker 1
10:59 - 11:28
Wenn wir zu den Übersetzungsfehlern kommen, das ist sozusagen der eine Übersetzungsfehler, also ich schaff's nicht, dem Kunden das, was ich vielleicht an guten Ideen habe, tatsächlich auch verständlich zu machen. Was fällt dir denn noch ein? Wo geht Kommunikation noch bei Gründern, bei Selbstständigen, gerade bei uns als Personenunternehmen in die Irre? Das zwingt uns nachschauen.
Speaker 1
11:28 - 12:11
Ja, schauen wir auch. Ich weiß, der Ebi hört nichts Vergessenes, das ist ein bisschen eng. Also ich glaube, ein großer Fehler ist, wenn ich zu viel über mich selber rede, also nicht in den Dialog trete mit meinen Kundinnen und Kunden. Das heißt, es gibt zum Beispiel im Social Media nennt man es den Call to Action, also eben, hey, kommentiere das, like das, teile das, aber vor allem auch, hey, interagiere mit mir in irgendeiner Art und Weise, weil sonst ist es so, ich schicke die nehmen oder nicht.
Speaker 1
12:11 - 12:26
Und ich weiß auch nicht, nehmt sie die an oder nicht. Vielleicht habe ich Impressions oder so, aber ich weiß ja nicht, okay, das hat jetzt jemand angeschaut, aber hat das sinnerfassend gelesen. Und wenn er es sinnerfassend gelesen hat, hat er es gut aufgenommen oder sagt, es war Blödsinn. Würde ich nie kaufen.
Speaker 1
12:26 - 12:42
Das heißt, es geht sehr stark darum, mit dem Kunden auch wirklich zu kommunizieren. Und kommunizieren ist immer Ein Dialog. Ein Dialog, genau. Also ich muss immer auch schauen, was kommt denn zurück und kommt überhaupt was zurück.
Speaker 1
12:42 - 12:56
In meiner systemischen Ausbildung haben wir gelernt, dass Organisationen Gespräche sind. Das glaube ich ist das, was ich so ein bisschen herausgehört habe. Hättest du dazu noch was zu ergänzen? dass Organisationen Gespräche sind?
Speaker 1
12:56 - 13:19
Genau. Weil du gesagt hast, in den Dialog treten und sozusagen mit den Kunden im Gespräch bleiben, weil wenn man einfach nur was rausschickt und dann sozusagen auch kein Feedback bekommt, so quasi wie wenn man ein Online-Meeting hat und man redet in schwarzem Bildschirm, ist es halt schwierig, sich irgendwie zu orientieren. Passt der Inhalt jetzt?
Speaker 1
13:19 - 13:48
Soll ich mich ändern? Wie auch immer. Also ich finde es total wichtig, dass man immer nachfragt, dass man immer schaut, hey, ein bisschen evaluiert, was kommt denn bei euch und was hättet ihr denn gerne, was interessiert euch denn? Wenn ich zum Beispiel eine neue Lehrredaktion mache an der Uni, Ich versuche jedes Mal was anderes zu machen, also immer wieder neue Projekte, einen Podcast, einmal ein Online-Magazin, wie auch immer, und auch thematische Unterschiede.
Speaker 1
13:48 - 14:11
Und dann frage ich eigentlich immer auf Social Media, hey, was interessiert euch denn? Also jetzt zu dem und dem Thema, was würdet ihr gerne hören? Es geht jetzt um die Stadt von morgen, da könnt ihr euch jetzt vorstellen, was ihr wollt, aber es geht um die Stadt von morgen, was hättet ihr dann gerne? Und dann kommen Vorschläge wie, Vertical Gardening oder feministische Städteplanung, auf die ich als alter weißer Mann nicht gekommen wäre.
Speaker 1
14:11 - 14:28
Und dann hast du sehr wertvolle Inputs und die kannst du dann eben wieder einbauen. Also du hast immer durch diesen Loop immer ein Feedback und auf dem kannst du eben aufbauen und so kann man sich eben seiner Zielgruppe dann nähern. Wie könnte das ein Gründer schaffen? Also wenn der wirklich vor dem Problem steht, ich sende jetzt Botschaften hinaus, aber ich kriege dieses Feedback nicht.
Speaker 1
14:28 - 14:37
Was wäre da so deine Idee oder dein Zugang? Also auf Social Media ist es, glaube ich, eh relativ einfach. Man muss sich halt trauen. Also man muss halt diesen Call to Action einbauen.
Speaker 1
14:37 - 14:48
Man muss halt aktiv fragen. Und sonst würde ich einfach immer wieder mit den Kunden direkt reden. Es kommt halt darauf an, was man macht. Manchmal passt das eher nicht.
Speaker 1
14:48 - 15:15
Manchmal ist es vielleicht ein Fragebogen oder sowas. Aber ich glaube, am besten wäre es wirklich, einfach mal anzurufen oder ein Gespräch auszumachen und einfach mal wirklich wertschätzend zu fragen, hey, was hat dir denn besonders gut gefallen? Was hat dir denn nicht so gut gefallen? sind, glaube ich, die wenigsten Kundinnen und Kunden böse, wenn man sie einfach wertschätzt und sagt, hey, deine Meinung ist mir jetzt wichtig und ich würde mir gerne verbessern, wie könnte ich das denn machen?
Speaker 1
15:17 - 15:30
Also das ist auch meine Erfahrung. Gespräch mit Kunden ist extrem wertvoll. Das ist die beste Marktvorstellung, die man machen kann. Es geht nicht darum, dass man Statistiken auswertet, sondern dass man mit echten Menschen echte Gespräche führt.
Speaker 1
15:30 - 15:37
Und so wie du sagst, Wertschätzung. Ich interessiere mich für deine Meinung. Mich interessiert das wirklich. Ich will keine Agenda dahinter sein.
Speaker 1
15:37 - 15:53
Ich will einfach hören, was du sagst. Und das dann mit der eigenen Vorstellung abzugleichen und zu sagen, ist das, was ich eigentlich machen möchte, tatsächlich das, was ankommt? oder was ist da angekommen, was ich mir gar nicht vorgestellt habe, aber auch sehr leibend ist. Das ist aus meiner Erfahrung tatsächlich, es ist eigentlich relativ leicht, oder?
Speaker 1
15:53 - 16:09
Also wenn man sagt, Kommunikation ist ziemlich kompliziert, aber im Kern dann auch wieder ziemlich einfach, weil es immer um die Frage geht, wie kann ich in einen guten Dialog oder ein gutes Gespräch kommen. Genau. Also vom Sinn her ist es einfach. Es gibt jetzt sehr viele Fallstricke.
Speaker 1
16:09 - 16:27
Also, ich muss der Typ dafür sein, dass ich einfach sage, okay, und jetzt mache ich mal einen Termin mit dir aus und rede mit dir als Kunde. Es braucht Mut sozusagen. Genau, es braucht Mut. Und dann muss ich das natürlich auch sympathisch rüberbringen, weil wenn ich dann mich hinsetze mit einem Blatt Papier und dich nicht anschauen darf und ein Hackerl mache, dann kann es auch sein, dass du als Kunde wieder verärgert bist.
Speaker 1
16:27 - 16:48
Also, es gibt sehr viel, das am Weg falsch laufen kann. Aber anders für sich ist es einfach und ich glaube, man sollte sich einfach drüber trauen und einfach mit Empathie auf Leute zugehen, dann funktioniert das auch. Weil du jetzt Fallstricke angesprochen hast, ja. Ich möchte wieder etwas Systemisches zuwerfen, mal schauen, was da kommt.
Speaker 1
16:48 - 17:16
Man kann nicht nicht kommunizieren. Im Zusammenhang mit Fallstricken, wo siehst du da Verbesserungspotenziale? Diese Frage, die sehr individuell auf jeden einzelnen Gründer und jede einzelne Gründerin dann wieder geht. Ich glaube, solange man die Zielgruppe im Blick hat und solange man sich eben überlegt, was ist jetzt wirklich das, was meine Kundinnen und Kunden von mir wissen müssen und wollen, kann man nicht so viel falsch machen.
Speaker 1
17:16 - 17:37
Man kann sicherlich zu wenig kommunizieren, also zu wenig sagen, was man zu bieten hat, aber ich glaube, das Problem wäre, dass man vielleicht zu viel macht. Du hast das Beispiel genannt, Papier liegt vor einem, man schaut den anderen nicht an. Solche Sachen, was gäbe es dann noch? Also im persönlichen Gespräch?
Speaker 1
17:37 - 18:07
Im persönlichen Gespräch, also wo sind da vielleicht tatsächlich Fallstricke, wo man sagt, ah, guter Input nehme ich mir mit für mein nächstes Gespräch. Also ich glaube, wichtig ist es, dass man eben auch wirklich aktiv zuhört, also wieder, also systemisch, im systemischen Coaching hört man sehr viel zu und stellt dann gezielt Fragen. Es muss halt immer sehr wertschätzend sein. Es darf jetzt nicht einen Verhörcharakter bekommen, wo ich sage, okay, von eins bis fünf wird dir das jetzt gefallen.
Speaker 1
18:07 - 18:24
Also es soll natürlich trotzdem ein nettes Gespräch sein und natürlich sollten wir auch irgendwie schauen, dass der Kunde dann auch noch einen Mehrwert davon hat. von diesem Gespräch. Also, dass er es nicht nur für mich macht, sondern dass er auch vielleicht mitkriegt, okay, und das gäbe es noch, und das gäbe es noch. Irgendeinen Incentive für ihn.
Speaker 1
18:24 - 19:00
Aber das ist halt wieder sehr individuell, was man halt für ein Business hat. Mir kommt vor, dass vieles in der Kommunikation verbessert ist, wenn ich klar bin. Also, wenn die Sprache klar ist, natürlich wird es einfacher zu kommunizieren, aber das setzt voraus, dass ich selber klar bin, was es eigentlich ist, was ich hier sagen möchte. Und mir könnte eine Meinung interessieren, aber meine Hypothese ist, dass da oft sozusagen der erste Schritt in der Kommunikation, der erste Falschschritt ist, dass ich sozusagen die Übersetzung aus dem Kopf gar nicht hinbekomme, weil ich mir vielleicht nicht klar was will ich eigentlich sagen, weil ich vielleicht gar
Speaker 1
19:00 - 19:29
nicht genau weiß, was haben die Kunden wirklich davon und weil ich vielleicht gar nicht wirklich genau sagen kann, wer meine Kunden eigentlich sind, sondern viele Dinge passieren, aber die Klarheit darüber, was da passiert, fehlt dann. Aber da fängt das Problem schon vor der Kommunikation an. Also wenn ich ein Produkt habe und gar nicht weiß, für wen ist das jetzt eigentlich da, dann ist das ein viel größeres Problem. Das heißt, da muss immer auf dieser Ebene mal klar werden, ok, wen will ich jetzt nützen, wen will ich ansprechen.
Speaker 1
19:30 - 19:54
Aber stimmt vollkommen. Heißt auch, wenn ich das Gefühl habe, dass die Kommunikation nicht funktioniert, dann kann es sein natürlich, dass ich Kommunikationsfehler mache. Es kann sein, dass es mit meiner Kommunikation noch gar nichts zu tun hat, sondern dass die Unklarheit bei mir ist, dass ich einfach gar nicht genau weiß, was ich eigentlich sagen will. Natürlich wird dann die Kommunikation nicht funktionieren, wenn ich sozusagen die Klarheit über das eigene Produkt, über die eigenen Geschäfte und so weiter nicht habe.
Speaker 1
19:54 - 20:10
Und da ist meine Erfahrung, auch da hilft das Üben ziemlich gut. indem man einfach gerade am Anfang so vielen Menschen wie möglich versucht zu erklären, was man da eigentlich tut. Und einfach schaut, was kommt einem dann an. Die sagen dann, aha, du magst also sowas in die Richtung.
Speaker 1
20:10 - 20:21
Und du denkst dann, nein, überhaupt nicht. Nicht im Entferntesten. Aber dann kommt man drauf, okay, irgendwas hat es da noch in der Darstellung von dem, was man eigentlich sagen möchte. Genau, ja.
Speaker 1
20:21 - 20:44
Ja, ich glaube, dass es Zur Schärfung des Angebots braucht man Sparringpartner. Ich glaube alleine funktioniert das in den wenigsten Fällen. Also wenn man wirklich so etwas Spezielles hat, das neu ist, also ich bin ein Friseur und schneide da die Haare, sondern was spezielleres, dann brauchst du irgendeine Peergroup, irgendwelche anderen Leute, die dir da Feedback geben. Alleine kann ich mir das nicht vorstellen.
Speaker 1
20:45 - 21:07
Auch KI würde ich jetzt nicht zutrauen, dass es das mit dir schafft. Es braucht schon das Menschliche. Es braucht schon den Dialog sozusagen mit echten Menschen, damit man selber weiß, was man denkt. Hast du noch irgendwas sozusagen im Kopf oder mitgebracht zum Thema Kommunikation oder im Zusammenhang mit Gründer und Gründerinnen?
Speaker 1
21:10 - 21:15
Ja, gerne. Das ist nämlich total cool. Du bist der erste Podcast-Gast. Wirklich nicht ablenken.
Speaker 1
21:15 - 21:20
Schaut schon weiter. Unsere Hörerinnen sehen es nicht. Genau, unsere Hörerinnen sehen es nicht. Ich muss euch erklären, was passiert.
Speaker 1
21:20 - 21:31
Der Markus hat da ein iPad vor sich aufgebaut mit Sachen, die er vorbereitet hat. Und die kann er jetzt so dann zack zack aufrufen. Und bitte, lieber Markus, ich glaube, du bist fühlig geworden. Was wolltest du uns noch sagen?
Speaker 1
21:31 - 21:36
Jetzt wird er wieder total streber. Nein, nein, nein. Vorbereitet. Ja, absolut.
Speaker 1
21:36 - 21:53
Vorbereitung. Lieber Jörn, lieber Jörn, nehmt ein Vorbild. Wiederholung ist sehr wichtig. Das heißt, wenn ich eine Botschaft habe, wenn ich weiß, was ich biete, das dann immer wieder wiederholen.
Speaker 1
21:54 - 22:14
Vielleicht durch dieselben Worten, aber es gibt einen berühmten amerikanischen Pastor, der ist schon gestorben, aber der Billy Graham, vielleicht habt ihr das schon gehört, war ein großer Storyteller, und der hat gesagt, wenn ich den Leuten, also dem Publikum, was erzähle, Dann erzähle ich Ihnen, was ich jetzt erzählen werde. Dann erzähle ich Ihnen, was ich Ihnen erzählen will. Und dann erzähle ich Ihnen, was ich Ihnen gerade erzählt habe.
Speaker 1
22:14 - 22:31
Und so hat er die Leute eben gecatcht. Das heißt, die ständige Wiederholung bringt es in die Köpfe. Über alle verschiedenen Kanäle und Medien. Und da ist vielleicht auch noch wichtig, so die Kennzahlen.
Speaker 1
22:31 - 22:42
Das heißt, nach was streben wir auf Social Media? Reichweite. Wir wollen möglichst viele Leute meistens erreichen. Das bringt mir aber relativ wenig, wenn ich jetzt 10.000 Leute erreiche, aber keiner kauft mehr Produkt.
Speaker 1
22:45 - 23:16
Ich habe da ein Beispiel, ich habe eine Instagram-Seite gemacht, weil ich eine Zeit lang Kampfsport gemacht habe, Jiu-Jitsu, und habe da die Jiu-Jitsu-Journalist-Seite gemacht. Einfach um mich selbst ein bisschen zu motivieren und zu pushen und zu sagen, hey, jetzt schauen wir da Leute zu, wie ich das mache, jetzt kann ich nicht aufhören. Und hatte da, ich glaube, so 500 Follower, also echt nicht viel. Und war beruflich in Amsterdam und habe mir gedacht, wäre doch cool, wenn ich einfach mal so in diese Jiu-Jitsu-Schule da in Amsterdam reingehe und einfach ein bisschen mit denen trainiere.
Speaker 1
23:16 - 23:30
Und nach dem Training, also wir haben uns total gut verstanden, haben uns gesagt, hey, gehen wir noch auf ein Bier, dann sind wir mal was trinken gegangen. Und dann machte einer am Tisch ein Gruppenselfie und sagt, hey, Ich würde dich verlinken auf Instagram. Wie heißt denn du? Sag RGG zur Journalist.
Speaker 1
23:30 - 23:43
Und wirklich, sechs Leute am Tisch. Wow! That's you? Also es waren nicht viele Follower, aber ich habe die richtigen Leute gehabt.
Speaker 1
23:43 - 23:59
Leute, die sich für Jiu-Jitsu interessieren, haben meinem Kanal irgendwie gefolgt. Weil er das eben aufgebaut hat, meine Reise einfach dargestellt hat. Und ich habe Regeln für mich aufgestellt, was ich mit Jiu-Jitsu machen möchte, im Training machen möchte und so weiter. Und das hat die halt logischerweise interessiert.
Speaker 1
23:59 - 24:16
Das heißt, Es kommt nicht darauf an, wie viele Leute ich habe, sondern es kommt darauf an, die richtigen Leute zu haben und die mit den richtigen Botschaften einzuholen. Das heißt, die 500 Fans von dir sind mehr wert als 10.000 Leute, die du kaum kennst und wo keine Engelbeziehung da ist. Richtig, genau. Absolut.
Speaker 1
24:16 - 24:40
Na cool. wir jetzt dir die schwierige Frage stellen würden zum Abschluss. Du hast, keine Ahnung, ein junger Gründer, der sagt, du Markus, morgen melde ich meinen Gewerbeschein an und ich bin voll motiviert und jetzt endlich geht's los. Und du denkst dann, toll, toll, toll, aber das wird ganz schön anstrengend werden.
Speaker 1
24:40 - 25:03
Was würdest du dieser Person, einen Tipp, was würdest du mitgeben? Kann mit Kommunikation zu tun haben oder abseits davon, was würdest du sagen, das musst du unbedingt wissen? Es ist jetzt fad, weil sie sich wiederholt, aber weiß genau, was du dem Kunden nützt und wie du es ihm sagst. Also bring deine Botschaft, schärf die wirklich und mach sie auch so kurz und knackig wie möglich.
Speaker 1
25:03 - 25:20
Auch da gibt es eine nette Anekdote, das wird dem Goethe in den Mund gelegt. Wir wissen, es hat der Goethe nicht geschrieben, aber der Autor ist leider unbekannt, darum sagt man immer Goethe. Der hat einem Freund einen Brief geschrieben. Er hat geschrieben, mein lieber Freund, es tut mir leid, dass ich dir heute so einen langen Brief schreibe, aber für einen kurzen hat dich keine Zeit.
Speaker 1
25:22 - 25:41
Das heißt, wenn ich was lang schreibe, dann lasse ich einfach alles raus. Dann schreibe ich einfach alles runter und dann schicke ich es ab und dann ist es weg und fertig. Aber wenn ich was kurz schreiben möchte und auf den Punkt bringen möchte, das ist Arbeit. Und die Arbeit muss man machen.
Speaker 1
25:41 - 25:56
Man sagt immer, beim Texten, einer blockt es immer, entweder der Schreiber oder der Leser. Und es muss halt der Schreiber sein, damit es gut ankommt. Das heißt, die Botschaft wirklich so schärfen, dass ich in einem oder zwei Sätzen sagen kann, was ich tue. und das dann an die Leute bringen.
Speaker 1
25:56 - 26:05
Und am richtigen Kanal. Das wäre das, was ich ihm sagen würde. Das war jetzt, glaube ich, mehr sein Satz, wo wir mit dem kürzen werden. Du hast das öfter wiederholt in verschiedenen Worten.
Speaker 1
26:05 - 26:18
Also hoffentlich bleibt es hängen. Das wäre, wenn wir das Ziel erreicht haben. Also ich kann das nur bestätigen, auch das ist eine Evolution. Am Anfang ist das vielleicht ein bisschen hopperdatschig, aber das ist etwas, was sich natürlich auch durch die Übung abschleift und ein bisschen schärft, natürlich auch in der Selbstständigkeit.
Speaker 1
26:19 - 26:58
Aber ich sehe das genauso, also dem anderen übermitteln zu können, wofür stehe ich, was mache ich, das ist die Voraussetzung dafür, dass ich mit jemandem im Geschäft kommen kann. Wenn man jetzt mehr über dich erfahren möchte, wo kann man dich finden, wie kann man mit dir in Kontakt treten? Also man findet mich über meine Webseite www.zeitungsmacher.org und Da findet man auch die Coaching-Seite, also man findet auch unter Problemcoach.at, aber wie gesagt, das ist eigentlich die selbe Seite. Und auf Social Media eher noch auf Instagram, also auch Zeitungsmacher.
Speaker 1
26:59 - 27:18
Und da poste ich verschiedene Videos zur Zeit zum Thema Medienkompetenz und zu den Seminaren, die ich mache, also einfach mal gerne reinschauen. Ja, also jetzt möchte ich das nur unterstreichen. Instagram bei Markus ist wirklich cool. Er macht auch sehr lustige Videos.
Speaker 1
27:18 - 27:27
Also es ist sehr unterhaltsam, dem Markus zu folgen. Also explizite Empfehlung. Nach der Website anschauen, auch gleich Instagram folgen. Wir werden das auch verlinken.
Speaker 1
27:27 - 27:38
Dankeschön. Danke, Markus, fürs Kommen, danke für den Einblick ins Thema Kommunikation. Es ist noch eine Menge zu sagen, natürlich, wir sind noch lange nicht fertig, aber vielleicht kannst du uns inspirieren. Absolut.
Speaker 1
27:38 - 27:48
Ich habe sehr viele Bilder im Kopf. Danke für deinen Besuch. Genau, danke für den Besuch. Alles Gute dir und alles Gute euch, liebe Hörerinnen und Hörer.
Speaker 1
27:48 - 28:02
Für diese Folge war es das. Ja, wir sehen uns, hören uns nächste Woche wieder mit einer weiteren Gründerfrage, auf das ich mich schon sehr freue. Ja, und bis dorthin, liebe Hörer, liebe Hörerinnen, alles Gute und bleibt freimund!
